Witków 68
Liebes Tagebuch,
Breslau hat mir heute sehr gut gefallen. Die Stadt hat sich als äußerst Fahrrad-Freundlich erwiesen und allgemein habe ich heute eine gute Energie gespürt.
Nachdem ich heute morgen mein Lager abgebaut hatte, steuerte ich den fünf Kilometer entfernten Park Szczytnicki an und rollte auf meinen drei Rädern gemütlich durch die schöne Anlage.
Irgendwann kam ich dann bei der Jahrhunderthalle vorbei, und als hätte ich es bestellt ging pünktlich mit meiner Ankunft ein Schauspiel der Wasserfontänen los, begleitet zu klassischer Musik. Bei Nacht kommt noch der Effekt der Beleuchtung hinzu, bei Tag wirkt es etwas unspektakulär und das Geräusch des Wassers war fast so laut wie die Musik. Aber nett war es trotzdem, und die Kulisse auf jeden Fall schön.
Anschließend spazierte ich durch den Japanischen Garten und lies etwas die Seele baumeln. Warum man speziell hierfür aber extra Eintritt zahlen muss erschließt sich mir nicht so ganz.
Danach ließ ich mich ein paar Meter weiter auf einer Wiese beim Kunstmuseum nieder, um eine Runde Yoga zu praktizieren.
Bereit für das Frühstück fuhr ich anschließend weitere fünf Kilometer in die Altstadt zum großen Ring und setzte mich an einen Tisch in der Gasse vor dem Restaurant „Bez Lukru“. Ich trank grünen Tee der Gattung Sencha und aß Karotten-Waffeln mit einer Mischung aus Hafer und Reismehl, in zwei verschiedenen Varianten: eine Portion salzig, mit Hummus, angebratenen Zucchini, Pilzen und Tomaten, und eine Portion süß, mit einer Schoko-Creme, Banane, Trauben und Feige. Und, nur um sicher zu gehen, zum Abschluss noch ein Stück New York Cheesecake. Es war alles sehr lecker und das Personal total nett und angenehm.
Ich drehte noch eine Runde durch die Altstadt und lies mich dann von meinem digitalen Routenplaner weiter in Richtung Prag navigieren. Das ist jetzt das nächste große Ziel.
Die Strecke wird nach und nach zunehmend hügeliger, was mir entgegenkommt, denn es gibt nichts langweiligeres, als wenn die Strecke die ganze Zeit flach und geradeaus verläuft. Da ist mir dann tatsächlich der ein oder andere Berg, der erklommen werden möchte, deutlich lieber. Dann hat man wenigstens hier und da mal einen Gipfel erreicht, was sich immer gut anfühlt, und eventuell kann man dann direkt wieder bergab rollen. Die Strecke wird außerdem zunehmend ländlicher und hier und da rolle ich sogar zur Abwechslung mal wieder über Schotter 🙂
Ich bin jetzt noch knapp 50 km von der Grenze zur Tschechischen Republik entfernt, was bedeutet, dass ich morgen Polen verlassen werde. Ich freue mich schon darauf, ein weiteres Land auf dem Fahrrad zu entdecken.
Und hier wie immer die Details zur heutigen Tour:
https://www.komoot.de/tour/253213727