TAG 57

Wroclaw










Liebes Tagebuch,

heute morgen bin ich früh aufgewacht und nachdem ich einen duftenden Gruß hinterlassen habe, kämpfte ich mich durch den dichten Wald zur Straße und fuhr los in Richtung Westen.

Ich genoss es, mal wieder früher unterwegs zu sein. Außerdem war der Himmel blau und die Sonne warm.  Nach 16 km machte ich die erste Pause an einer Tankstelle mit kleiner Raststätte im Wald, füllte meine Wassersäcke auf und trank einen Kaffee. 

Nach weiteren 15 km machte ich die nächste Pause, diesmal auf einem Getreide-Feld, das bereits geerntet und durch zwischenzeitlich gewachsene Gräser nicht ganz so unangenehm zu begehen war. Hier wusch ich das ein oder andere Textil, praktizierte Qi Gong und Yoga, und nahm eine erste Mahlzeit zu mir. 

Die nächste Etappe endete nach 20 km, da sich der Himmel verdunkelte und meine Wetter-App eine Gewitterwarnung angezeigt hatte. Ich suchte mir einen überdachten Platz in der Ortschaft, durch die ich gerade fuhr, und wartet das schlechte Wetter bei einer zweiten Mahlzeit ab. 

Als die Gewitter-Zelle vorbeigezogen war, sattelte ich mein Pferd aus Aluminium, bestieg es und trat ordentlich in die Eisen, denn die nächste Zelle war schon auf dem Weg in meine Richtung. Da das Unwetter allerdings aus der Richtung kam, in die meine Route mich führen sollte, war eine Kollision unabdingbar und so suchte ich rechtzeitig eine Überdachung. 

Dieses Spiel wiederholte sich noch zwei Mal und ich hangelte mich von Tankstelle zu Tankstelle zu Bushaltestelle. 

Nach insgesamt 78 km fand ich kurz vor Wrocław (Breslau) einen Platz, an dem ich mein Lager für die Nacht aufschlagen konnte. Ich spannte mein Tarp auf, baute das Zelt auf, und zündete ein Feuer an, um mir im dunklen noch Zwiebeln und zwei Burger-Patties anzubraten. Zusammen mit etwas Reibe-Käse, jeweils einer Scheibe Tomate und Brokkoli-Sprossen, zwischen jeweils zwei leicht angetoasteten Scheiben Roggen-Vollkornbrot, bestrichen mit scharfem Hummus, wurden das zwei äußerst leckere Burger. 

Ich versuchte, sie zu genießen, allerdings hatte ich die ganze Zeit über mit einer Stechmücken-Plage zu kämpfen, was die Situation etwas anstrengend gemacht hat. Hier und da wurde ich hektisch vor lauter Stichen und ich versuchte, zügig mit allem fertig zu werden um schnellstmöglich in mein vor Insekten geschütztes Zelt zu liegen. 

Wie erwähnt befinde ich mich nun kurz vor Breslau, übrigens mit 641.000 Einwohnern nach Łódź die viertgrößte Stadt Polens. Das heißt, dass ich morgen früh erstmal eine kleine Stadtrundfahrt machen und eventuell irgendwo frühstücken werde. Das Wetter soll gut werden, sagt die App. 

Hier die Details zur heutigen Route:

https://www.komoot.de/tour/252336823

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