TAG 64

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Liebes Tagebuch,

heute habe ich die höchsten Gipfel erklommen und den intensivsten Tag absolviert, bezogen auf die Strecke von Estland nach Lauffen. Der höchster Punkt war auf 710 m ü NN, der steilste Weg hatte eine Steigung von 13% und dennoch habe ich 96 km geschafft und mich dabei auch halbwegs entspannen können. Ich hab sogar ein kühles Bad in einem wunderschönen See genommen. 🙂

Ich bin jetzt wieder in Deutschland und kann nun rückblickend sagen, dass ich die Strecke durch die Tschechische Republik sehr genossen habe. Es ging viel über gut asphaltierte Straßen, die mäßig von Autos und selten von LKW befahren waren. Ich bin über viele Landstraßen gefahren und es ging immer wieder mal bergauf und anschließend wieder bergab. Die hügelige Landschaft und den dabei entstehenden Blick in die Ferne habe ich sehr genossen. Es ging durch viele Wälder und auch einige schöne Ortschaften.

Aber auch die Menschen fand ich sehr angenehm. Mit den meisten konnte ich mich auf englisch unterhalten. Einmal hat sich ein älterer Herr, er dürfte zwischen 60 und 70 Jahren alt gewesen sein, zu mir an den Tisch gesetzt und einige Geschichten aus seinem Leben erzählt. Auf tschechisch. Wir haben uns irgendwie, auch ohne die jeweils andere Sprache zu verstehen, trotzdem verstanden und gemeinsam gelacht. Als die Kellnerin aus Versehen ein Weißbier mit Alkohol brachte, rettete er die Situation und übernahm es. Irgendwann bot er mir dann einen Joint an. Einfach so, an einem Tisch am Straßenrand in der Pilsener Innenstadt. Da er mit Tabak war lehnte ich dankend ab.

Aber auch die Menschen in Prag und den vielen weiteren Städten, durch die ich gefahren bin, waren zum Großteil echt freundlich und nett.

Ich habe einige tolle  vegane und glutenfreie Bio-Produkte, welche in Tschechien produziert werden, entdeckt. Und auch die Auswahl veganer Restaurants war in Prag und Pilsen ein Traum.

Das vegane Angebot der Bistros in Tankstellen war meiner Erfahrung nach noch nicht so gut aufgestellt wie in den metropolregionen Polens. Aber da könnten sich wegen mir alle noch deutlich verbessern, auch in Deutschland.

Ich habe heute nach etwa 72 km und 1.200 Höhenmetern in Weiden in der Oberpfalz in einem Restaurant namens „Die Firma“ einen Falafel-Teller gegessen, der wirklich sehr lecker war. Das lag vermutlich daran, dass der Koch ursprünglich aus Israel kommt. Ich habe mich eine Weile mit ihm unterhalten und er hat mir Pflaumen aus seinem Garten gebracht. Das war ein sehr nettes Gespräch, seit langem mal wieder auf deutsch.

Jetzt liege ich neben einem Weiher in einem kleinen Waldstück und freue mich auf erholsamen Schlaf.

Hier alle Details zur heutigen Tour:

https://www.komoot.de/tour/256935014

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