Tag 17

Liebes Tagebuch,

die Zeit In Polen neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Ich bin heute ca. 130 km gefahren und bin jetzt noch 147 km von der Grenze zu Litauen entfernt. Das heißt eventuell morgen, aber eher übermorgen bin ich dann erstmal wieder aus Polen raus.

Ich bin die letzten Tage auf unterschiedlichste Menschen getroffen und habe viele Orte gesehen. Natürlich war das nur ein kleiner Einblick, aber ich habe definitiv das Gefühl, mit dem Fahrrad durch ein Land zu fahren verbindet viel mehr mit der Umgebung, als das bei einer Reise mit dem Auto oder der Bahn der Fall ist. Und das genieße ich sehr.

Es ist mir ausserdem wichtig, die Menschen und das Land so zu sehen und zu nehmen, wie es bzw sie tatsächlich sind, und nicht so, wie ich es mir durch Klischees und Bilder im Kopf vorstelle. Ich hatte nie Angst, dass mir irgendwas geklaut wird und habe manchmal beim Einkaufen sogar das Solar-Panel aussen am Anhänger dran gelassen. Ich denke, die eigene Einstellung zu seinem Gegenüber kann viel verändern. Und wenn ich etwas Gutes in einem Menschen sehe, dann kann das auch zum Vorschein kommen.

Ich freue mich auch schon auf Litauen. Ich weiß ehrlich gesagt noch gar nichts über dieses Land und lasse mich einfach mal überraschen.

Um Gewicht zu sparen, bin ich heute ganz ohne Wasser-Reserve gefahren und hatte immer nur meine 0,7 Liter Filter-Flasche voll. Sobald ich an einem Fluss vorbeigekommen bin habe ich die Flasche aufgefüllt, direkt leer getrunken und gleich nochmal aufgefüllt. Das hat echt gut funktioniert und solange ich nicht vor habe zu kochen brauche ich auch keine großen Reserven.

Seit heute fahre ich ausserdem konsequent mit Handschuhen, da ich meine Handrücken vor der Sonne schützen möchte. Dh selbst bei 28 Grad Celsius trage ich ein Langarm-Oberteil, eine lange Leggings und Handschuhe. Aber dank Merino-Wolle (ausser an den Handschuhen) fühlt es sich sobald ich fahre sehr luftig und angenehm an.

Ich stehe heute mal wieder an einem Getreide-Feld,  und da hier zur Zeit überall die Mähdrescher übers Land fegen, hoffe ich auch heute wieder, dass ich nicht von einem solchen geweckt werde.

Powered by Journey Diary.